Ausbildungsziel

Nachfolgend informieren wir Sie über den Verlauf, die Inhalte und Ziele der jeweiligen Ausbildungsrichtung.

D-/ C- Ausbildung

Der weitaus größte Teil der kirchenmusikalischen Dienste innerhalb der katholischen Kirche in Deutschland wird nebenberuflich oder auch teils von ehrenamtlich tätigen Personen wahrgenommen.

Die von den (Erz-)Diözesen angebotene C-Ausbildung, die in der Regel zwei Jahre umfasst, will eine Grundqualifikation für den Teilzeit-beschäftigten kirchenmusikalischen Dienst vermitteln und umfasst – allerdings mit deutlich niedrigeren Ansprüchen – in weiten Teilen den Fächerkatalog, der auch für die berufsqualifizierende Ausbildung, also den Bachelor- bzw. Masterstudiengang an den staatlichen Musikhochschulen und an den kirchlichen Hochschulen für Kirchenmusik, gültig ist.

Eine seit 2002 gültige Rahmenordnung regelt die Inhalte der C-Prüfung.

Die Strukturierung der Ausbildung (Anforderungen für die Aufnahmeprüfung, Einzel- und Gruppenunterricht, zentraler oder dezentraler Unterricht usw.) liegt in der Verantwortung der einzelnen (Erz-)Diözesen. Auch andere Fragen wie z. B. Ausbildungskosten, die Anerkennung von Prüfungsleistungen aus Universitäts- oder Hochschulstudiengängen sind diözesan unterschiedlich geregelt.

Sollten Sie sich nur für eine instrumentale (Orgel) oder vokale (Gesang/Chorleitung) Grundqualifikation interessieren, bietet sich die in zahlreichen (Erz-)Diözesen die Möglichkeit der Teilqualifikation als OrganistIn oder als ChorleiterIn.

Alle weiteren wichtigen Informationen erhalten Sie über die jeweiligen Ämter bzw. Referate für Kirchenmusik der einzelnen (Erz-)Diözesen. Die entsprechenden Kontaktdaten finden Sie im Internet unter www.katholisch.de

Orgelunterricht

Normalerweise beginnt eine kirchenmusikalische Grundausbildung mit dem Orgelunterricht. Nach und nach wird die Technik des Manual- und Pedalspiels erarbeitet und erweitert. Der Unterricht gliedert sich in drei Komponenten:

1. Das Literaturspiel

Komponisten aller Epochen haben Werke für die Orgel geschaffen. In einer Auswahl soll die/ der Schüler/in in seiner Ausbildungsszeit ein Repertoire erarbeiten, das aus Stücken besteht, die für Liturgie und Konzert geeignet sind. Anhand der Kompositionen lernt er die verschiedenen musikalischen Epochen kennen, er vertieft sich in die jeweilige Art der Musik, er lernt die Darstellung der Komposition klanglich und technisch. Im Zuge der Ausbildung wird die/ der Schüler/in intensive Kenntnisse über die verschiedenen Komponisten und ihre Werke gewinnen, die ihn schließlich befähigen sollen, später einmal ohne die begleitende Hilfe der Lehrerin oder des Lehrers sein Repertoire zu erweitern.

2. Das Liturgische Orgelspiel

Ausgehend von Kompositionen, Liedsätzen und Improvisationsmodellen erlernt die/ der Schüler/ in die Technik der Improvisation. Hier verbinden sich die Kenntnisse der Theoriefächer mit der praktischen Anwendung im Orgelspiel. Sind es zu Beginn ganz leichte und kleine Figuren und Floskeln, die der Schüler selbst entwickelt, so bilden diese verschiedenen Einzelbausteine nach und nach ein erstes abgeschlossenes kleines Tonstück. Es folgen improvisierte Intonationen zu Kirchenliedern, erste leichtere Sätze zu Kirchenliedern, eine kleine Coda zu einem Halleluja, etc. Immer wieder spielt und schreibt der/die Schüler/in eigene Sätze zu Kirchenliedern, die von der Lehrkraft kommentiert und dann gemeinsam verbessert werden. Eine nicht zu unterschätzende Komponente ist das Praktikum. Die Musiker tragen in der Liturgie je nach Vermögen und Ausbildungsstand einzelne musikalische Elemente bei.

3. Tonsatz und allgemeine Musiklehre

Die typischen Theoriefächer dürfen im Instrumentalunterricht nicht fehlen. Quasi nebenbei erlernen die Schüler die Zusammenhänge innerhalb des Tonsystems, analysieren auch kleinste Kompositionen, erforschen die typische Tonsprache des jeweiligen Komponisten und steuern bald zum Instrumentalunterricht ein kleines eigenes Werk bei. Eine ganzheitliche Ausbildung steigert die Qualität und Effektivität der Ausbildung.

Bläserausbildung

Bläserunterricht im Bistum Passau

Einzelunterricht:
In einigen Diözesen fördert das jeweilige Bischöfliche Ordinariat die instrumentale Ausbil-dung von Jungbläsern, die sich in den Dienst der Pfarrgemeinde bei einer kirchlichen Bläser-gruppe stellen wollen. Die Grundausbildung hierfür z. B. im Bistum dauert drei Jahre. Für jeden Schüler sind in der Regel wöchentlich eine halbe Unterrichtsstunde Einzelunterricht vorgesehen.
Im Einzelunterricht erlernen die Schüler die technischen und musikalischen Fähigkeiten, um später in einer kirchlichen Bläsergruppe mitwirken zu können.

Ensemblespiel:
Im Gruppenunterricht werden sowohl reine Bläserstücke, die für Kirchenkonzerte, Liturgie oder Festlichkeiten in der Pfarrgemeinde geeignet sind, als auch Liedsätze und Intonationen zum Gotteslob erarbeitet.

Lehrgang „Bläserchorleiterkurs“ (Qualifikation D):
Die Ausbildung zum ehrenamtlichen und nebenamtlichen Bläserchorleiter der Qualifikation D wird vom Kirchenmusikseminar der Diözese Passau mit Förderung durch das Musikschulwerk der Diözese Passau e.V. durchgeführt. Die einjährige Ausbildung erfolgt an Studientagen sowie in regelmäßigen regionalen Mentoratsstunden. Der Abschluss des Lehrganges zum Bläserchorleiter berechtigt zur nebenberuflichen Leitung von kirchlichen Bläsergruppen im Bistum Passau.

Anmerkung:
In den meisten anderen Bistümern gibt es eine solche Ausbildung noch nicht.